Fenrir - Wolf der Wölfe

Fenrir - Wolf der Wölfe | Valhalla Gear

Dass die Wölfe nach Freiheit schreien, ist begreiflich; wenn die Schafe in ihr Geschrei einstimmen, so beweisen sie damit nur, dass sie Schafe sind.

Rudolf von Jhering

Mythen & Learnings

Die nordische Mythologie ist nicht nur unerschöpflicher Quell der Inspiration, sondern kann uns womöglich auch dabei helfen, unser heutiges Leben und auch uns selbst besser zu verstehen. Ein frischer Blick auf die Mythologie kann uns jedes Mal etwas Neues über unsere eigene Geschichte, aber vielleicht auch über unsere Zukunft verraten. Fenrir oder auch Fenriswolf genannt, ist eines der beeindruckendsten Wesen im alten Glauben der Nordmänner und Nordfrauen und hat deswegen den Platz Nummer eins in unserer Rubrik „EDDA RELOADED“ verdient. 

Vermutlich löst das Bild eines Wolfes in dir ähnliche Emotionen und Assoziationen aus, wie bei den meisten Menschen. Es keimt eine Spur von mystischer Anziehungskraft auf, aber auch etwas Dunkles, etwas nicht Greifbares schwingt mit. Etwas, dass ein Schaudern in den ein oder anderen Nacken legen kann. Gespenstisch und wunderschön. Um diese „gemischten“ Gefühle zu verstehen, macht es Sinn, sich dem Glauben unserer Ahnensbrüder und -schwestern etwas genauer zu widmen. In Zeiten der Mythen und Sagen war das menschliche Bewusstsein noch frisch und unverbraucht und somit auch ursprünglich. In diesem Text werde ich die Symbolkraft der Geschichte aufschlüsseln und die Essenz in unsere Zeit zu holen, damit wir daraus lernen können.


Wir stellen uns Fragen nach der eignen Herkunft, unseren Urängsten und warum es eventuell doch sinnig ist, dem inneren Wolf mehr Beachtung zu schenken. Lasst uns also nicht lange fackeln und den "Alpha Wolf" in uns wach kitzeln.🔥 


Spoiler Alert: Unsere Urängste können uns zu Großem befähigen.

Aber von Vorne... Wer ist dieser Wolf und warum kann er als Sinnbild auch heute noch eine tragende Rolle in unserer Selbstfindung spielen? 

Unter all den fabelhaften und sagenumwobenen Gestalten der nordischen Mythologie, gibt es nur sehr selten eine ähnlich imposante Gestalt, wie den Fenriswolf. Riesig, bestialisch, klug und gerissen, verkörpert der Fenriswolf all jene Urängste, die uns als Menschen seither heimsuchen. Er triggert Unbehagen, aber auch Faszination. Die Götter fürchten sich so sehr vor ihm, dass sie ihn füttern und in ihrer Nähe behalten. Fenrir ist ein Spross aus den Lenden Lokis, der eine verhängnisvolle Affäre mit der Riesin Angrboda einging und mit ihr zwei weitere „Ungeheuer“ zeugte. Neben Fenrir gebar sie die Midgardschlange Jörmungand und ihre Schwester die Göttin Hel. Diese unheilvollbringende Brut wird oft auch als Triade des Todes bezeichnet.

Die Sagenwelt

Vom Tag seiner Geburt an, fürchteten sich die Götter vor dieser Kreatur. Odin hatte seine eigenen Umgang mit Lokis Kindern. Die Midgardschlange versenkte er auf den Grund des Meeres, wo sie immer weiterwuchs und wuchs, bis sie alle Herrenländer umfasste und sich selbst in den Schwanz beißen konnte. Die Schwester Hel wurde von Odin ins Exil verbannt, woraufhin sie ihr eigenes Reich erschuf, dass fortan als das Reich der Toten in die Welt eingehen sollte. Fenrir aber behielten die Götter in Asgard, aus Angst der Wolf könnte übermächtig werden und die Welt verschlingen. Seine Erscheinung wird in der poetischen Edda von Snorri Sturluson, einem isländischen Historiker, als gigantisch und bestialisch beschrieben.


Wenn der Wolf sein Maul öffnete, heißt es, berührte sein Unterkiefer die Erde, während sein Oberkiefer den Himmel berührte. Seine Augen waren von ewigem Feuer durchdrungen und sein Fell war schwarz wie das Nichts. Die Götter zogen ihn also inmitten von Asgard groß und fütterten den ewig Hungrigen. Der Wolf wuchs immer weiter, er wuchs beinahe ins unermessliche. Je größer das Monstrum wurde, desto stärker und blutrünstiger wurde es auch und so kam es, dass bald nur noch Tyr, der Gott des Krieges und der Schlacht, sich dazu befähigt fühlte, den Wolf zu füttern. Die Götter waren derart besorgt, dass sie beschlossen den Wolf mit den starken Fesseln Laedingr ruhig zu stellen. Fenrir, der listig war und seine Kraft sehr wohl einzuschätzen wusste, ließ sich ohne sich zu wehren fesseln. Das Resultat, würde denn Göttern eine Lehre sein. Wie erwartet zerriss der gigantische Wolf die Fessel ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Aber die Götter waren ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen und so entspann sich ein Wettstreit im Kräftemessen. Sie brachten das doppelt so starke Seil Dromi und kitzelten den Wolf an seinem Ego. Er ließ sie gewähren und erneut hatte seine Gefangenschaft keine Dauer. Die Kette zerbarst in tausend Teile. 

Die imaginären Fesseln

In großer Sorge und auch in letzter Instanz baten die Götter also die Zwerge eine magische Kette zu fertigen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Die Zwerge oder auch Dunkelelfen (in der Überlieferung nicht klar), fertigten alsbald eine unzerstörbare Kette aus Dingen, die nicht existieren: Die Bärte der Frauen, die Wurzeln des Berges, die Sehnen eines Bärs, der Atem des Fisches und dem Speichel des Vogels. Diese unsichtbare Kette hieß Gleipnir. So sollte eine letzte List der Götter es ermöglichen, den Wolf zu zähmen. Der Wolf allerdings war mittlerweile ein Stück klüger und somit auch misstrauischer geworden, ließ sich aber ein letztes Mal auf den teuflischen Deal ein. Unter der Bedingung, dass ein Gott sich ebenfalls einem Test unterziehen würde. Das Ungeheuer forderte, dass wenn er sich fesseln lassen sollte, ein Gott den Mut aufbringen musste, seine Hand in das riesige Maul des Tieres zu stecken. Nur ein Gott wagte es, sich für diese Mutprobe freiwillig zu melden: Tyr!

Der Wolf verstand sehr schnell, dass es dieses Mal kein Entrinnen zu geben schien und so schaltetet er schnell und biss dem Gott in rasendem Amoklauf die Hand ab. Es war zu spät und die Götter lachten und feierten, denn der Wolf war endlich unter Kontrolle gebracht. Ein Gott lachte nicht mehr. Umso mehr sich Fenrir in die Ketten stemmte, desto fester zurrten sie sich um die Beine und Gelenke. Die Götter spannten den Wolf bis zum Tag der Götterdämmerung zwischen zwei Berge.

Eine weitere Kette namens Gelgia sollte die Gefangenschaft in die Ewigkeit zementieren, denn Odin hatte zuvor schon eine düstere Prophezeiung von den Nornen erhalten, die um jeden Preis abgewendet werden musste. Um dem Monstrum auch das Beißen unmöglich zu machen, warteten die Götter bis Fenrir schlief und jagten ein Schwert durch seinen Kiefer, so dass es dem Wolf fortan unmöglich machen sollte, nach einem der Götter zu schnappen. Der Speichel floss seit diesem Tag ungehindert zu Boden und es bildete sich der Fluss Wan daraus.

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Fenrir & Ragnarök - Ein Sinnbild für die Unterdrückung?

Die dunklen Prophezeiungen der Nornen, ließen Odin handeln und den Tag des nordischen jüngsten Gerichts so gut es in seiner Macht lag, verzögern. Die Prophezeiung besagt, dass der Fenriswolf seine Ketten eines Tages lösen konnte und die Menschheit in tiefes Verderben geführt hat. Es sollten drei aufeinanderfolgende Winter ohne Sommer über die Menschen Midgards hereinbrechen und die Spezies durch Hungersnöte und Kriege an den Rand der Auslöschung führen. Die Prophezeiungen beschrieben außerdem einen Showdown zwischen dem Fenriswolf und Odin. Später konnte sich Odins Sohn Vidar am Wolf rächen und ihm das Maul entzwei reißen. Doch bis zu diesem Zeitpunkt konnte Fenrir alles schlucken, was ihm in den Weg kam. Jörmungandem vergiftete mit seinem Atem den Himmel und verdunkelte ihn. Hel rächte sich mit einer Armee der Toten an ihren Peinigern. Das finale Spiel endete im Weltenbrand, dass von Surt über die Welt gebracht wurde.

Letztendlich verschlang der Wolf den Gott der Götter in einem Stück und tilgte so jede Weisheit von der Erde.

Symbolik & Deutung


So viel zur Mythologie… Doch was können wir aus dieser Geschichte lernen und was hat sie vielleicht für eine Symbolkraft für unser heutiges Leben? Wir teaserten in diesem Artikel bereits die unreflektierten Urängste an, die in beinahe jedem Menschen schlummern und wollen diese etwas genauer beleuchten, indem wir uns dem Wesen des Wolfes und unserer damit verbundenen Urangst unvoreingenommen nähern und auch stellen. 

Ohne in esoterische Höhen abzudriften und sich in politische Gefilde zu verlieren, sehen wir einige Parallelen zu heutigen Herausforderungen auf gesellschaftlicher, sowie auf persönlicher Ebene, die wir an dieser Stelle gerne etwas genauer erläutern möchten. Es sei gesagt, dass wir keinerlei Wahrheitsanspruch erheben und unsere Beiträge zum Nachdenken anregen können, aber nicht müssen. Wir wollen Puzzle-Teile miteinander verbinden.

Der Wolf als Bote der Dunkelheit


Es macht Sinn unseren Blickwinkel an dieser Stelle etwas zu verrücken und uns auf neue Ideen und Möglichkeiten einzulassen. Betrachten wir den Wolf in seiner ganzen Pracht und zwar sowohl in der mystifizierten Sagengestalt des Fenrirs, als auch die entzauberte Version des Rudeltieres, wie es leibt und wie es lebt. Wo unsere Urahnen Übersinnliches und Göttliches im Weltgefüge vermuteten, wissen wir heute, dass es einen Grund für unsere inneren Ängste und auch Traumata gibt. Als der Mensch noch nicht über die Welt regierte, lebte er in einer gefährlichen Zeit und eine gesunde Vorsicht verlängerte unter Umständen das ein oder andere Leben. Der Wolf symbolisiert die Dunkelheit, den Schatten und die wilde Seite in uns. Die tiefenpsychologische Bedeutung solcher Sagen und Mythen ist nicht zu verachten und die Aufschlüsselung bis hin zum Ursprung kann uns dabei helfen andere und uns selbst etwas besser zu verstehen und uns in voller Potentialentfaltung zu üben.🐺 


Dem Wesen des  Wolfes werden Attribute wie Kühnheit, Intelligenz und Ausdauer, aber auch Hartherzigkeit, List und ungeselliges Außenseitertum nachgesagt. Man spürt in dieser Ambivalenz eine zusätzliche Zerrissenheit. Mehr oder weniger spiegeln diese Attribute den inneren Konflikt wider, den beinahe jeder Mensch in seinem Leben ausfechten muss und der in jeder Kultur bekannt ist. Es ist der Kampf zwischen Böse und Gut, zwischen Hell und Dunkel, Yin und Yang, Odin und Fenrir. Odin, der die Weisheit auf Erden symbolisiert und Fenrir, der die brachiale Urgewalt unseres eigenen Wesens verkörpert. Der Mensch als hybrides Wesen zwischen Tier und Geist. Der Wolf symbolisiert unsere Schattenseite, die wir nur allzu gerne mit Gleipnir an das eigene Unterbewusste ketten wollen. Es am besten dort einkerkern und auf Nimmerwiedersehen in der Weite des Nichts verschwinden lassen würden. Symbolträchtig sind nach C.G. Jung und seinen Archetypen hier die Eigenschaften des finsteren Unbewussten und unserer nicht zähmbaren Triebnatur. Und machen wir uns bitte nichts vor… diese Triebnatur ist in allen von uns vorhanden, mal mehr mal weniger ausgeprägt, aber immer da. Wir haben gelernt uns über unseren Verstand, gesellschaftliche Normen und frühkindliche Konditionierungen über dieses innere Biest zu erheben und es zumindest so weit zu zügeln, dass es bei Bedarf die Füße stillhält. Respektive uns selbst im Fall der Fälle zu maßregeln und die imaginären Ketten aus dem Schrank hervorzukramen, wenn die Bestie einmal mehr im Inneren rumort. Wo kämen wir auch hin, wenn jeder immer das täte, wonach ihm gerade der Sinn steht.


*Indieanarchiemitgebrüll*

Das ist natürlich keine gute Idee! Gerade im aktuellen Zeitgeschehen lohnt sich der Blick auf unser innerstes Wesen in seiner Ganzheit! Auch auf die tiefgrauen bis schwarzen unbeleuchteten Teile des eigenen Fells, also genau auf jenen Teil, den wir so gerne verneinen, ausblenden und wie bereits erwähnt, im schlimmsten Fall wegsperren. Sicher ist, dass wir in der Gemeinschaft besser fahren, wenn wir uns aufeinander abstimmen und unseren Alltag über einen Konsens aus Regeln und Normen gestalten. Ziemlich sicher ist aber auch, dass dieser Einheitsbrei eben auch einen hohen Preis hat. Gemeinschaftlicher Konsens über Diversität? Wir erleben aktuell so etwas, wie ein Aufbäumen der menschlichen Vielfalt. Gleichzeitig erleben wir einen Rückgang der natürlichen Fülle. Paradox, denn eigentlich stand uns jede Freiheit offen zu lernen und im Einklang mit Natur und Mensch zu wachsen. Mutter Erde schreit um Hilfe, Menschen schreien um Hilfe, alles schreit um Hilfe. Alles wirkt irgendwie entkoppelt und unecht, so als wäre der ganze Planet ein einziges Krisengebiet und wir die ahnungslosen Protagonisten in einem Endzeitroman…pardon: in einer weiteren epischen Erzählung um Ragnarök, natürlich. Als wäre das aktuelle Chaos der entfesselte Fenriswolf, der in seiner Raserei die Illusion demaskiert. Denn das ist es, was meiner Meinung nach wirklich passiert. Die so lange unterdrückten Emotionen, Wünsche, Träume, aber auch die Wut, der Hass und jedes andere unliebsame Gefühl brodelt unter der Oberfläche und kocht in manchen Bereichen bereits über. Egal um welches Thema es aktuell auf der Welt zu gehen scheint, die Untergangsstimmung ist deutlich spürbar.


Aber Schluss mit der Schwarzmalerei und dem Trübsal. Echte Wikinger heulen nicht rum, sondern finden Lösungen!


In diesem ganzen Trubel, kann man sich ab und an schon einmal etwas Erdung in Form von Ruhe, Achtsamkeit, Traditionen und auch alten Werten wünschen. Unsere Wikinger Brüder und Schwestern haben es gelebt. Für sich und die eigene Sippe. Wir spüren diesen Wunsch nach Ursprung und leben und lieben ihn. Deswegen leben wir nach einer in die Moderne adaptierten Form des Paganismus. Es gibt viele Quellen, die uns erden können, aber am besten, so denken wir, können es die eigenen Wurzeln. Wir sind der Meinung, dass wir sehr viel von unseren Ahnen und deren Lebensweise lernen können. Verbundenheit, statt Trennung. Kooperation statt Konflikt. Nähe zur Natur, statt ewiges Wirtschaftswachstum. Natürlich muss ein Unternehmen auch Gewinne erzielen, aber es ist legitim etwas zurückzugeben und Verantwortung zu übernehmen und zwar für das ganze Rudel. Wir übernehmen diese Verantwortung! Was könnte die Verbindung zwischen Mensch und Natur besser symbolisieren als der Weltenbaum?  Joa..Nix...das dachten wir uns auch und deswegen lest dazu auch über unser Umweltbewusstsein in dem Reiter "Yggdrasil".

Den Alphawolf wecken

Wie bereits erwähnt lohnt sich ein Blick auf den Rudelführer in freier Wildbahn. Es ist oft anders, als man denkt und neueste Studien an Rudeln in ihren natürlichen Habitaten zeichnen ein anderes Bild, als wir es in der Schule gelernt und in so manchem Märchen gehört haben.


Es war einmal vor langer Zeit... so beginnen die vorsintflutlichen Horror-Märchen, in denen der böse große Wolf die dunkle Seite der Medaille voll auslebt und sich die andere weniger bekannte Seite in unserer Angst vor ihm verbirgt. Menschen, die sich in Wölfe verwandeln und dann nicht mehr zu halten sind. Diese Ideen triggern seit jeher unsere Urängste und beschreiben den inneren Konflikt recht gut. Aber halt... Nicht der Wolf handelt als kaltschnäuziger Mörder...der Mensch behauptet es! Natürlich wird ein im Wald allein umherstreifender Mensch, der von einem Rudel Wölfe überrascht wird, gut dran tun, sich ruhig und nicht auffällig zu verhalten, um eventuell mit dem Leben davon zu kommen. Aber dieses Verhalten der Wölfe hat rein gar nichts mit kalküler Brutalität zu tun, sondern mit Trieben, wie Hunger oder aus Gründen das Rudel schützen zu wollen. Es ist ein naturgegebenes Recht sich Selbst erhalten zu wollen. Da steht nichts hinterfotziges hinter einem knurrenden Wolf. Nichts finsteres, heimtückisches. NEIN! 


Der Wolf ist faszinierende Wildheit in einem fürsorglichen Rudeltier gebündelt. Die Laufwege der Rudel formen ganze Flussläufe und die kontrovers in den Medien diskutierten Eigenschaften treffen den Kern nicht einmal im Ansatz:


Wölfe sind Wesen mit einem ausgeprägten Familiensinn und erstaunlich komplexen Sozialverhalten, uns viel näher als so mancher Primat. Es hat einen Grund, warum der Hund, als bester Freund des Menschen gilt. Auch wenn uns der Affe genetisch näher sein mag, teilen wir uns mit dem Wolf ähnliche Sozialstrukturen. Weird, oder? Wolfsforscher, wie Shaun Ellis haben uns diese Verbindung deutlich aufgezeigt und verändern das Bild des Grimmschen Wolfes nachhaltig. Wölfe sind fürsorgliche Eltern und vererben Kultur. Damit nicht genug! Sie pflegen und hegen kranke und alte Wölfe in einer komplexen Rangordnung.

Was einen Alphawolf wirklich ausmacht

Und damit kommen wir zum springenden Punkt! Denn entgegen der Meinung von Martin Scorsese, dem Regisseur von "Wolf of Wallstreet", hat auch im Menschendasein das Wort "Alphamännchen" eine völlig andere Bedeutung, als von Hollywood und sexistischen Werbeanzeigen propagiert. Kein Alphawolf der Welt, würde sich auf Kosten des eigenen Rudels bereichern und rücksichtslos und falsch agieren, nur um die eigenen Ziele in die Tat umzusetzen. Das Gegenteil ist der Fall! Ein Rudel ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied und das weiß der führende Wolf und überrascht mit erstaunlich viel Empathie und Geduld für das hintere Glied der Kette. Alphawölfe weisen somit eine komplexe Fähigkeit auf, von der auch wir so einiges lernen könnten. Die Wolfsforscherin Elli Radinger beschreibt diese Struktur in ihrem weltweiten Bestseller "Die Weisheit der Wölfe" und schafft in ihrer Arbeit ein völlig neues Bild der hierarchischen Strukturen innerhalb des Rudels. Omegas sind faktisch keineswegs die unterste Spitze der Hackordnung, sondern fungieren als Friedenstifter zwischen den Alphas und Betas. Insbesondere in Krisenzeiten ein enorm wichtiger Job. Aber natürlicherweise hat die Rangordnung ihren Sinn und Alphawölfe führen das Rudel gegen jede Widrigkeit an. Bescheiden und zielgerichtet, kümmern sie sich um den Fortbestand ihrer Familie. 

Back to Basic?


Wikinger wussten um diese Stärke eines Anführers und in den meisten Fällen kam nicht ein Blatt zwischen Oberhaupt und Sippe. Heute sieht das alles etwas anders aus. Zerrüttete Verhältnisse zwischen einzelnen Menschen und auch ganzer Länder überziehen den Globus. Wie wir über unsere Natur denken, dass kann man deutlich im Außen sehen. Hochoffiziell wird von "Scheideweg" und "Transformation" der Menschheit gesprochen, manchmal auch von Bewusstseinswandel. Aber um Bewusstsein zu schaffen, muss man sich ganz klar auch den unliebsamen Dingen widmen. Anstatt darüber zu mosern, wie ver*...* schlecht doch alles ist, könnte man bei sich anfangen und sich auf den eigenen Wirkkreis konzentrieren und der beginnt zunächst mal um den eigenen Bauchnabel herum. Am Anfang dieser Reise vielleicht sogar viel tiefer...im Innen. Im Kerker, in dem wir unseren Fenrir versteckt halten, damit die Welt um uns herum nicht sieht, dass wir Fehler, Triebe und auch ein Verlangen haben. Damit unsere "Schwäche" ein Geheimnis bleibt und nicht offenkundig verurteilt wird, haben wir aus dem Wert des Alphawolfs ein angsteinflößendes Monster gemacht, dass für niemanden angreifbar ist. Wir haben die Attribute wie Kaltschnäuzigkeit, Ehrgeiz und Hinterlistigkeit nicht nur akzeptiert, sondern sie zu besonders erstrebenswerten Zielen auserkoren. Denn, nur wer über Leichen geht, kann in dieser Welt etwas erreichen und nur wer Ellenbogen zeigt wird am Ziel ankommen. 


Kommen dir diese Sätze bekannt vor? Geistern sie ab und an auch durch deinen Kopf? Damit bist du nicht allein. Es sind diese Glaubenssätze, die uns zeigen können, woran wir gemeinsam arbeiten können und müssen. Denn anstatt den gigantischen Wolf mit mentalen Ketten und Fesseln zu kontrollieren, füttern wir ihn täglich mit diesem ganzen Mist und machen ihn somit immer mächtiger. Wir erreichen also das Gegenteil von Zufriedenheit, Kooperation, Glück und Empathie. Wir erreichen nur, dass dieser Wolf innerlich tobt und sich mit aller Macht gegen die Ketten stemmt, um sich endlich zu befreien. Wahrscheinlich hat das sogar seinen Sinn. Denn ist der Wolf erst einmal befreit haben wir keine Wahl mehr und müssen ihm begegnen. Und wer weiß, vielleicht ist er wild und ungestüm, aber vielleicht zeigt er sich sanft und echt und fletscht, wie sein reelles Vorbild seine Zähne nur, um seine Sippe zu verteidigen und den Zusammenhalt zu stärken. Vielleicht ist der Wolf einfach Wolf und versucht nicht Schaf zu spielen. Denn unser Problem sind nicht die wahren Alphawölfe da draußen, sondern die ganzen Schafe, die sich in den falschen Wolfspelz zwängen wollen, um sich vor dem eigenen inneren Wolf zu verstecken.


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1 Kommentar


  • Anonymous

    Wie geil ist der denn? Ihr seid der Kracher!
    Megamäßiger Text.


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